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By Richard Weis April 13, 2021
Zum Einstieg in dieses von mir bisher komplett ungenutzte Programm verhielf mir der verzweifelte Anruf einer lieben Freundin, die mithilfe dieses vergleichsweise ausgesprochen günstigen Schnäppchens im Schnellverfahren so eben mal ein 200 Seiten-Buch zusammenbasteln wollte und damit sehr schnell an Grenzen stieß. Um sie unterstützen zu können musste ich mir also erstmal selbiges selbst zulegen. Nach einem Tutorial und der Überzeugung, das mich das ein Lächeln kosten dürfte, übernahm ich erstmal ihre Datei und lief so das erste Mal gegen eine Wand. Auf meinem Rechner ging nichts mehr. Jeder Mausklick dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Ein Seitenwechsel innerhalb des Dokuments war eigentlich garnicht möglich. Also erster Schritt: Alle Programme schließen, Rechner runterfahren und neu starten. Langsam geht was ... Nach dem Neustart und als einzig laufendem Programm war überhaupt mal wieder so etwas wie Bewegung möglich. Nachdem ich festgestellt hatte, dass offenbar die Darstellung der Bilder immer direkt vom verknüpften Bild aus berechnet wurde, war mir klar, dass das Programm hier endlos Arbeitsspeicher belegt und es sehr unklug ist, neben diesem Programm irgend ein anderes laufen zu lassen. Diese Berechnungen dauerten naturgemäß um so länger, je höher der Verkleinerungsfaktor war. Also begann ich damit, alle 130 Bilder zunächst in der Größe so umzurechnen, dass sie letztendlich in 100% und einer Standard-Druckauflösung von 300 dpi dargestellt wurden (also keine Verkleinerungsfaktoren berechnet werden mussten). Ok, das dauerte mehr als einen guten halben Tag, die Bremswirkung des Programms mit eingerechnet, und bedingte einen zweiten Rechner, auf dem ich die Umrechnung machte, da an das Starten von Photoshop auf dem gleichen Rechner nicht zu denken war. Das allerdings erwies sich als ausgesprochen hilfreich, um in einem halbwegs erträglichen Tempo in der Datei zu arbeiten. Zweiter Schock ... Desweiteren stellte ich fest, dass fast der gesamte Grundtext in RGB-Schwarz dargestellt war OBWOHL grundsätzlich als Absatzformat in 100% Schwarz definiert und auch so angewendet wurde. Diverse Versuche, den Fehler zu finden, schlugen allesamt fehl, jedenfalls war das Programm nicht dazu zu bringen, das RGB-Schwarz mithilfe der Absatzformate in Druckschwarz umzusetzen. D.h. ich musste JEDE verd.... Textzeile händisch in Druckschwarz umstellen. Auch Linien und andere grafische Elemente waren händisch umzustellen, da auch eine Suche/Ersetze-Option nicht existierte, die es ermöglicht hätte das ganze ein wenig zu automatisieren. Was ist mit den Bildern los??? Die nächste Irritation war dann die Tatsache, dass offenbar bestimmte Bilder als verlinkt angezeig wurden, es in Wirklichkeit jedoch nicht waren. Das war daran zu erkennen, dass diese Bilder immer mit einer bestimmten Verlinkung versehen waren, die komplett falsch war und ansonsten sehr niedrigauflösend dargestellt wurden. D.h. auch hier händisch prüfen, wo diese obskure Verlinkung noch auftaucht und dort zunächst zu ermitteln, wie das ursprüngliche Bild überhaupt heißt, da nur niedrige Darstellung einen optischen Hiweis gab, um welches Bild es denn eigentlich geht, und es dann neu zu verlinken. Zu guter Letzt ... Der letzte Schreck ereilte mich, als ich zum ersten Mal eine Druck-PDF erstellte, die nach einer endlos scheinender Warterei auch tatsächlich umgesetzt war. Ein kurzer Blick auf die Dateigröße ließ mich auch hier wieder zusammenzucken: 1,34 GB!!! Nun, auch hier halfen Experimente nicht weiter und ich musste mich schlussendlich damit abfinden, dass da wohl nicht viel zu machen war. Die Druckerei stellte allerdings fest, dass das PDF anscheinen ok war. Fazit Nachdem ich mir zwischenzeitlich diverse Male überlegt hatte, ob es letztlich nicht die bessere Idee sei, das Buch nochmals komplett neu in Indesign aufzusetzen (was letztlich die schnellere Lösung gewesen wäre) motivierte ich mich immer wieder neu, die vermeintlich letzten Meter jetzt auch noch zu gehen, in Unkenntnis der noch kommenden Probleme. Letztlich muss ich sagen, dass es mich MINDESTENS das Vier- bis Fünffache der Zeit gekostet hat, die ich benötigt hätte, um das ganze in Indesign abzufeiern. Nicht eingerechnet die grauen Haare, die meine liebe Freundin jetzt hat, seit sie das Buch zusammengebastelt hat. Sie wirkte um Jahre gealtert 😉. Das Programm wirkt noch ausgesprochen unausgegoren. Diverse Funktionen tun's einfach nicht so, wie sie sollen. Und diverse Bugs machen einem das Leben schwer. Und bei größeren Projekten sollte man tunlichst die Finger davon lassen. Gut, es ist wirklich extrem billig, zugegeben. Und bei kleineren Projekten sicher durchaus brauchbar. Also für Anfänger und für den Hausgebrauch keine schlechte Lösung. Aber für den professionellen Bedarf und richtige Projekte vorerst ein no-go. Deshalb bleibt es auch erstmal im Giftschrank.
By Richard Weis July 7, 2020
Die Corona-Krise neigt sich jetzt hoffentlich ihrem Ende zu und wir wollen uns in unserem neuen Refugium nun mit neuem Engagement und frischer positiver Energie wieder zurückmelden. Und zwar in der
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